Dringendes NEIN nötig zur baldigen Abschaltung des UKW-Radioempfangs

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Der Radioempfang über UKW soll demnächst definitiv abgeschaltet werden. Die Programme können danach nur noch mit DAB+ – Geräten empfangen werden. Will heissen: Mehrere Millionen unserer Radios mit UKW-Empfang zuhause sind danach in den Müll zu werfen und durch DAB+ – Geräte zu ersetzen. Mit hohen Kosten für Neuanschaffungen und ebenso hohen Kosten für die problematische Entsorgung der alten Geräte. Der Umweltschutz lässt grüssen!

Besonders problematisch ist dies für die Autoradios, schon nur wegen der wichtigen Verkehrs- und Unfallmeldungen. Die Hälfte davon funktioniert über UKW-Empfang, das sind ebenfalls Millionen von Geräten. Die Umrüstung auf DAB+ – Geräte in einem Auto dürfte gegen 1’000 Franken betragen. Und auch diese alten UKW-Geräte gehen in den Müll.

Der Entscheid für die Abschaltung der UKW-Geräte wurde vor ein paar Jahren, fernab jeglicher demokratischen Kontrolle, von einer Handvoll Direktinteressierter beschlossen. Der Bundesrat (damals war Doris Leuthard UVEK-Chefin!) stimmte zu, im Parlament regte sich kein Widerstand, das Volk – das keine Ahnung von diesem Geschehen hatte – konnte sich nicht dazu äussern.

Man ging damals – nebst mancherlei Brancheninteressen – davon aus, dass UKW ein Auslaufmodell wäre, und evaluierte die Folgekosten und die Umweltschäden der Umrüstung nicht. Zudem kam und kommt die neue Technologie nur schleppend mühsam voran. Verschiedene europäische Länder haben denn bereits auch ihre Abschaltungsentscheide zurückgenommen bzw. vertagt. Die Schweiz würde somit mit ihrer Abschaltung einen unverständlichen und schädlichen Alleingang beschreiten.

Nun kommt aber plötzlich – besser spät als nie – Bewegung in die Sache. So läuft derzeit Radiopionier Roger Schawinski Sturm gegen die Abschaltung. Er hat eine Online-Petition an den Bundesrat initiiert, die innert kurzer Zeit bereits über 47’000 Unterschriften ergeben hat (Stand 3.6.2021). Und gar auch politisch regt sich Widerstand: So haben sowohl SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi und Mitte-Präsident Gerhard Pfister im Parlament Vorstösse eingereicht, in welchen sie sich für die Beibehaltung des UKW-Netzes stark machen.

Und die Politik schlägt geradezu Purzelbäume: Gemäss NZZ von heute 3.6.21 ist sogar ex-Bundesrätin Doris Leuthard nun dafür, bei der Zwangsabschaltung einen Marschhalt einzulegen. Begründung: «Es lohnt sich nicht, wenn die Schweiz einen Alleingang macht», und: «Wenn wir die UKW-Radios nicht mehr gebrauchen können, vernichten wir damit Volksvermögen». Kurioses pro memoria: Doris Leuthard war einst just jene Kommunikationsministerin, welche der UKW-Abschaltung zugestimmt hatte! Nun ja: Späte Reue schadet nicht.

Abgesehen vom Argument der hohen persönlichen Kosten und der Vernichtung von Volksvermögen ist die ganze Sache schon nur vom Standpunkt des Umweltschutzes aus geradezu grotesk. Auf der einen Seite pocht man auf die Zustimmung zu einem superteuren, aber wirkungslosen CO2-Gesetz, und auf der anderen Seite schluckt man bedenkenlos die angekündigte teure und umweltgefährdende Verramschung der UKW-Geräte. Man könnte ja vielleicht auch mal ausrechnen, wie viel CO2-Aussstoss vermieden würde ohne die Zwangsentsorgung der alten Radiogeräte. Zudem: Meine persönliche Erfahrung ist, dass die DAB+ – Geräte ein Mehrfaches an Batterieleistungen beanspruchen als die UKW-Geräte.

Aus all diesen Gründen rufe ich alle Bürgerinnen und Bürgern dringend auf, die Online-Petition von Schawinski zu unterschreiben (action@campax.org resp. https://act.campax.org/petitions/rettet-ukw), und ich empfehle all unseren Politikern, die parlamentarischen Vorstösse von Thomas Aeschi und Gerhard Pfister massiv zu unterstützen.

 

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