Helvetische Jagdszenen um den „Service public“
No Billag = No SRG ? Da lachen ja die Hühner. Der medial von der SRG gesteuerte Psychoterror wird unerträglich. Die wirklichen Fakten liegen ganz anders. Aus vielen Gründen empfiehlt sich vernünftigerweise ein JA zur No-Billag-Initiative. Und wie stünde es im Tessin punkto RSI ?
Am 4. März dürfen wir über die No-Billag-Initiative abstimmen, d.h. über die Abschaffung der Zwangsgebühren für die SRG. Die Abstimmung wird von SRG- interessierten Kreisen zur „Mutter aller Abstimmungen“ hochstilisiert, sie sei viel wichtiger als jene über den EWR-Beitritt oder die Armeeabschaffung. Denn ohne Billag-Gebühren sei die SRG am Ende, und ohne die SRG gehe die Schweiz unweigerlich zugrunde.
Hoppla ! Bei allem Verständnis für all jene SRG-Leute, die um ihre äusserst gut bezahlte Stelle bangen, gilt es gut zu überlegen, ob man ein JA oder ein NEIN in die Urne legt. Denn niemand will doch die Schweiz untergehen lassen. Ist die heutige SRG denn wirklich dermassen überlebenswichtig für unser Land ?
Primär geht es doch mal darum, was die SRG denn mit ihrem stets vorgebrachten Service-Public-Argument wirklich leistet, was die Leute von der superteuren SRG erwarten, und was uns das Ganze kostet.
Die SRG verdient auch ohne Billag-Gebühren genug
Warum die SRG ohne Zwangsgebühren in Nöte kommen sollte, ist unerfindlich. Denn die SRG schaltet Werbung in einem Ausmass, das den rein kommerziellen Sendern in nichts nachsteht. Ich persönlich wäre sogar bereit, die Billag-Gebühr zu zahlen, wenn die SRG – so wie andere Staatssender wie ARD, ZDF, ORF etc. – die störende und ärgerliche Werbung zumindest abends ab 20 Uhr einstellte.
Für fast ¾ aller Leute bedeutet „Service public“ schlicht Information
Gemäss repräsentativen Umfragen wollen fast 90%, dass die SRG weiter besteht. Eine relative Mehrheit wünscht sich allerdings eine schlankere SRG mit einem kleineren Angebot. Die SRG-Sendungen der Sparte Information sind für die Befragten am wichtigsten (72%), während Sport, Unterhaltung/Film, Kultur/Gesellschaft/Bildung und Musik/Jugend weitaus weiter hinten liegen. Prestige-Projekte (wie die superteure Eigenproduktion der Krimireihe „Tatort“ – eine einzelne Folge kostet 2,1 Millionen Franken) – möchten gar 60% der Befragten streichen (eine Sendung, von der die Zuschauer in der West- und Südschweiz schon gar nicht wissen, dass sie überhaupt existiert; sie zahlen allerdings unfreiwillig dafür munter mit).
Kostenvergleich und Einsparungsmöglichkeiten
Keine Sendung von SRF kostet so viel wie der „Tatort“, nämlich Fr. 3.19 pro Zuschauer für eine einzelne Sendung. Andere, völlig unnötige Sendungen sind fast ebenso teuer, währenddem die von fast allen Zuschauern als unverzichtbar betrachtete „Tagesschau“ pro Ausgabe und Zuschauer auf nur 8 Rappen zu stehen kommt.
Einsparungsmöglichkeiten gäbe es für die SRG zur Genüge. Da reichte es schon nur aus, deren superteure Filmförderung auszuklinken: Jene Sparte, in welcher linke SRG-Macher (statistisch erhoben sind 70% – gefühlte 90% – der SRG-Macher linker Ausrichtung) ihre noch linkeren Freunde in der Filmindustrie millionenschwer für die Produktion von Filmen unterstützen, welch die Schweiz kategorisch schlecht machen. Zudem liessen sich viele der äusserst langweiligen (aber teuren) TV-Shows) einstellen. Sendungen wie „Glanz & Gloria“ sind nicht nur zum Gähnen, sondern zum Kotzen.
Der Sport in den Zweitkanälen (SRF 2 und RSI 2) hingegen ist beliebt: Da liessen sich aber Lösungen finden, dass die Sportsfreunde für die Übertragung der Spiele dafür einen angemessenen Jahresbeitrag bezahlen…
RSI: Kosten, Mitarbeiter, Italiener
Mein Artikel über Billag/SRG ist vorweg deutschschweizorientiert. Doch wie sieht’s im Tessin mit der RSI aus, der Hauptprofiteurin der Billag-Gebühr ?
Die RSI wird von der SRG hochgradig quersubventioniert. Der Medienprofi Roger Schawinski findet nicht ganz zu Unrecht, dass die TSI mit ihren 1’100 Mitarbeitern das „pro Kopf der Bevölkerung wohl höchst subventionierteste Fernsehen der Welt“ sei. Das mag sein.
Immerhin haben Radio und Fernsehen der RSI eine in der Regel gute Qualität und verzichten auf superteure Eigenproduktionen. Allerdings sollte sich meines Erachtens die gesamte RSI- Produktion mit einem weitaus kleineren Personalbestand ebenso gut bewerkstelligen lassen. Personaleinsparungen ohne Qualitätseinbussen wären also dringend nötig. Sie blieben in Beachtung des Verfassungsauftrags „Prima i Nostri“ ohne grosse Auswirkungen auf den einheimischen Arbeitsmarkt, da ja die RSI-Macher hauptsächlich Italiener sind.
Man sollte nach meiner Ansicht der No-Billag-Initiative zustimmen. Im Wissen, dass sie angesichts der massiven Behörden- und SRG-Propaganda keine Chancen hat. Doch vielleicht verhilft eine hohe Zustimmungsrate zu No-Billag dazu, aus der geschützten linken Werkstatt SRG endlich das zu machen, was wir von ihr verlangen: Einen echt nützlichen und volksnahen, preiswerten Service public.
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