Halt im Tunnel
Die Regierungschefs Merkel, Hollande, Renzi und Schneider-Ammann hatten keine Zeit, im Gotthard-Tunnel auszusteigen. Bild bazonline.ch
Tunnels dienen meist dazu, ein Hindernis zu umgehen und möglichst schnell von Punkt A zu Punkt B zu gelangen. Im Falle der Schweiz besteht das Hindernis aus den Alpen. Die Reise von Nord nach Süd oder umgekehrt soll möglichst schnell zurückgelegt werden. Zu genau diesem Zweck ist ja auch der neue Gotthard-Basistunnel gebaut worden. Eingeweiht ist er, so richtig benutzt wird er aber bekanntlich erst ab Dezember dieses Jahres.
Nun sind die SBB auf eine glorreiche Idee gekommen: Wie wäre es, wenn der Gotthard-Tunnel für einmal nicht der Weg ist, sondern das Ziel? Reisende haben für kurze Zeit die Möglichkeit, in den Tunnel hineinzufahren und an der entscheidenden Stelle, der sog. Multifunktionsstelle Sedrun, im Berg auszusteigen. Der Halt findet in einer Tiefe von etwa 800 Metern statt. Ein Rundgang mitten im Berg drin soll ein einmaliges Erlebnis vermitteln. Das Angebot gilt natürlich nur für wenige Wochen – später wird bei voller Nutzung des Tunnels für den Personen- und Güterverkehr ein Aussteigen mitten drin nie mehr möglich sein. Es bleibt abzuwarten, wie viele Reisende von dieser ungewöhnlichen Möglichkeit Gebrauch machen werden. Immerhin wird das Abenteuer nur Personen mit einer guten gesundheitlichen Verfassung empfohlen: Beim Ausstieg an der Multifunktionsstelle im bündnerischen Sedrun herrschen Temperaturen bis 40 Grad!
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