Erbärmliches mediales Gejammer über „2/9“!
Die Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA sind als „9/11“ in die Geschichte eingegangen. Die helvetischen Medien versuchen nun mit allen Mitteln, den Volksentscheid vom 9. Februar über die Masseneinwanderung als eine Art „2/9“ hinzustellen. Haben sie recht ?
Eigentlich hatte ich mir geschworen, nichts über den Entscheid des Schweizer Volkes vom 9. Februar über die Masseneinwanderung zu schreiben. Denn es wurde in den Medien nun bereits so ziemlich alles und das Gegenteil von allem behauptet. Anfänglich hat mich das helvetisch-mediale Dauergejammer und Dauergezeter über den ach so verheerenden Volksentscheid eher belustigt. Sodann haben mich die Tag für Tag grundlos an die Wand gemalten Weltuntergangsszenarien verärgert. Und nun sind – und das ist für die Medien wohl das Schlimmste – deren nicht enden wollende Litaneien nur noch elendiglich langweilig. Der Grund für das mediale Gezeter ist einfach: Die Medien waren zu über 90% gegen die Initiative angetreten und haben als schlechte Verlierer schlicht und einfach ihre schmerzliche Niederlage nicht verdaut. Und so geht es ihnen jetzt darum, den Volksentscheid mit Dauerberieselung bis hin zur Gehirnwäsche als falsch, gefährlich, skandalös, ausländerfeindlich, isolationistisch, beschämend – oder, wenn ihnen dann wirklich nichts mehr besseres einfällt – als „populistisch“ hinzustellen. Vox populi, vox Dei, oder ?
Was wäre mit der Schweiz passiert, wenn Wilhelm Tell den Gessler-Hut brav gegrüsst hätte, statt auf den Apfel auf dem Kopf seines Sohnes zu schiessen und ihn auch zu treffen ? Was, wenn Tell nach seiner Festnahme den Vogt Gessler nicht erschossen hätte ? Doch keine Angst: Ich will keinen EU-Vogt erschiessen, denn so mächtig wie seinerzeit Gessler sind die heutigen EU-Vögte keineswegs.
Die Brüsseler EU-Funktionäre entwickelten in ihren Drohgebärden gegen die Schweiz eine bemerkenswert lebhafte, allerdings nicht sonderlich glaubhafte Kreativität (Clown Dimitri könnte von ihnen noch etwas lernen !) Das sei ihnen unbenommen und gehört zu ihrem Job, dafür werden sie ja bezahlt. Die Regierungsvertreter der EU-Staaten hielten sich in ihren Kommentaren hingegen weit mehr zurück. Denn sie werden es über kurz oder lang ebenfalls mit ihren Völkern zu tun kriegen.
Bedeutend glaubhafter drohen könnten auch wir, gerade im Tessin: Wir könnten etwa (nota bene unter voller Einhaltung unserer unseligen Schengener Verpflichtungen) ankündigen, in Chiasso künftig die Zollkontrolldichte für einreisende Fahrzeuge massiv zu erhöhen. Es wäre gar nicht nötig, sämtliche einreisenden Fahrzeuge einer lückenlosen Zollkontrolle zu unterziehen. Es würde schon ausreichen, die EU-Lastwagen im Transitverkehr soweit zu kontrollieren, dass sie sich tagtäglich von Chiasso bis Mailand zurückstauen. Oder es würde ausreichen, am frühen Morgen die einreisenden Grenzgänger, einer um den anderen, soweit zu kontrollieren, dass 50% von ihnen ihren Arbeitsplatz im Tessin erst gegen Mittag erreichen.
Ebensogut könnten wir äusserst wirksam gegen die von der EU angekündigten Konsequenzen im Studentenaustauschprogramm „Erasmus+“ und punkto Forschung (Horizon 2020) reagieren:
Zu Erasmus+: Soweit mir bekannt, studieren etwas über 2% der Schweizer Studierenden für das eine oder andere Semester an ausländischen Universitäten, zudem nicht zwingend in der EU, sondern oft in den USA. Hingegen werden so quasi alle unserer Schweizer Universitäten von EU-Studenten geradezu überschwemmt, was zu grossen (auch finanziellen) Problemen führt. Also – wenn die EU den Studentenaustausch nicht mehr zulassen wollte – warum denn nicht auch unsere Universitäten für EU-Studierende blockieren ?
Zu Horizon2020: Die Schweiz hatte schon sehr erfolgreich geforscht, bevor es die EU überhaupt gab, und sie nimmt auch heute eine Spitzenposition in der Forschung ein. Ich halte eine europäische Forschung an sich für gut. Aber die Drohung der EU mit dem Ausschluss von „Horizon2020“ ist für die EU absolut kontraproduktiv. Dies an und für sich, aber auch finanziell. Denn rechnet man sich die millionenschwer ausgetauschten Forschungsbeiträge etwas genauer, ist es meines Wissens keineswegs so, dass die Schweiz von der EU nur profitiert. Verlieren würden nur beide.
Eines steht fest: Die Schweiz hat sich erlaubt, die EU etwas anzupinkeln. Dass sie mit ihrem Entscheid in der EU wirksame direktdemokratische Markierungsspuren hinterlassen hat, ist unzweifelhaft und erklärt deren äusserst nervöse Reaktion.
Die gehässigen Reaktionen der EU auf unseren Volksentscheid werden sich als laues Lüftchen erweisen, keineswegs als der angedrohte Tsunami. Also: Bleiben wir cool und vereinbaren wir mit der EU eine für uns bessere Lösung als bisher. Das derzeitige mediale Gezeter können wir ruhig vergessen.
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