Das Corona-Märchen. Von kopflosen Königen und bitteren Pillen
Bittere Pillen. Foto: Keystone
Aus “Nebelspalter” vom 18.11.2021, ein Artikel von Giulietta di Roma
Was passieren kann, wenn ein Herrscher die Freiheit verspricht – und das Gegenteil tut.
Vor nicht so langer Zeit gab es ein kleines schönes Königreich. Dort war es friedlich, der König war gerecht, das Volk lebte ordentlich von seiner Arbeit und war zufrieden, es war wie im Paradies! Eines Tages hörte man von einer unsichtbaren grossen Gefahr in einem sehr weit entfernten Land. Zuerst ging im Königreich alles ordentlich und friedlich weiter, wie bis anhin.
Die Minnesänger erzählten von der näherkommenden grossen Gefahr, aber man sah nichts, alles war wie immer. Bis auf ein paar Leute. die krank wurden und starben; eigentlich wie immer.
Der König, alarmiert durch die Erzählungen der Minnesänger, war beunruhigt. Es war nichts von der unsichtbaren grossen Gefahr zu sehen, deshalb wurde bald – ohne Grund – jeder und jede beschuldigt, die anderen in Lebensgefahr zu bringen. Der König entschied, dass alle in ihrer Behausung bleiben müssten, Sprechen war verboten, Kommunizieren nur mit Gesten hinter geschlossenen Fenstern erlaubt.
Zu dieser Zeit befahl der König seinem Zauberer, ein Mittel gegen die grosse unsichtbare Gefahr zu erfinden. In kürzester Zeit gab es dann eine grosse bittere Pille, die helfen sollte, wieder zum ordentlichen friedlichen Leben zurückzukehren. Das Volk, schon erschüttert und gebeutelt durch die Einsamkeit, reagierte kritisch. Es wollte die grosse bittere Pille nicht schlucken, zumal viele davon krank wurden und schnell daran starben.
Der König, kopflos geworden, versuchte mit alle Mitteln, das Volk zu zwingen, die verflixte grosse bittere Pille zu schlucken! Er zahlte den Minnesängern sehr viel Geld, damit sie fürs Volk sängen, und die verflixte grosse bittere Pille anpriesen! Er versprach Speis und Trank, Spiele und Musik, Fahrten in seine Prachtkutsche, riesige Lotteriegewinne an alle, die bereit waren, die verflixte grosse bittere Pille zu schlucken.
Vor allem versprach er dem Volk die Freiheit.
Die Freiheit, die das Volk vorher Jahrhunderte lang genoss – ohne die grosse bittere Pille, die töten kann.
« Echi dal Gran Consiglio Votazioni federali del 28 novembre 2021: 3 x NO da UDC Ticino »