«You Only Live Twice», oder: Geimpft oder ungeimpft leben oder sterben?

Nov 12 • Deutsche Seite, L'opinione, Prima Pagina • 307 Views • Commenti disabilitati su «You Only Live Twice», oder: Geimpft oder ungeimpft leben oder sterben?

Humoreske mit ernsthafter Nachbetrachtung

Satirische Einführung

Ich möchte mich nach langer Überlegung nun vielleicht doch noch gegen Corona impfen lassen. Dies werde ich allerdings erst dann tun, wenn die folgenden Bedingungen erfüllt sind. Die da wären:

  • Man spritze mir nicht nur eines der vielen verfügbaren Impfstoffe, sondern zu meiner Sicherheit in derselben Spritze gleich alle zusammen. Also einen geschüttelten Cocktailbecher voll von Pfizer/BioNTech, Astra-Zeneca, Johnson&Johnson, Moderna, Curevac, Novavax, Sinopharm und Sputnik V.
  • Man lege die Gesamtmenge dieses Gemisches so hoch fest, dass eine einzige Spritze auf Lebzeiten ausreicht, und ich mich nicht ein zweites, dann drittes, viertes oder fünftes Mal impfen lassen muss.
  • Das BAG erteile mir eine notariell beglaubigte formelle verbindliche Erklärung, dass ich danach künftig weder je angesteckt werden noch je jemanden anderen anstecken kann.
  • Die Pharmabranche bestätige mir zudem notariell, dass jegliche kurz-, mittel- und langfristigen „Kollateralschäden“ infolge der Impfung mit ihren Produkten, insbesondere noch nicht erkannte Spätfolgen, zu 100% ausgeschlossen sind.
  • Man bestätige mir, dass ich nach der Impfung weder an Coronavirus noch an jeglichen anderen Krankheiten irgend welcher Art oder an Altersgebrechen jemals sterben werde.

Sollten all diese Bedingungen erfüllt werden, lasse ich mich überzeugt impfen und werde zudem für den Fall meines allenfalls dennoch eintretenden Todes mein gesamtes Vermögen testamentarisch dem Bundesrat zuhanden der Schweizerischen Eidgenossenschaft übermachen.

Ronco

Black Rot

Ernsthafte Nachbetrachtung

Diese prima vista sehr impfkritisch anmutende satirische Einführung von Ronco mag zum Denken anregen, mag aber wenig dazu beitragen, die gegenwärtig im Chaos ausufernde Diskussion um die heikle Frage der via Zertifikat eingeführten de-facto-Impfpflicht zu entflechten. Deshalb möchte ich dazu nachfolgend eine ernsthafte Betrachtung nachliefern. Ich selber habe mich in Tat und Wahrheit als 73Jähriger – zwar widerwillig und hinsichtlich der Wirkung äusserst skeptisch geblieben – impfen lassen, habe aber allergrösstes Verständnis für all jene, die das angesichts all der damit verbundenen Unsicherheiten nicht tun wollen. Meine Frau beispielsweise, eine pensionierte Ärztin, lässt sich nicht impfen.

Denn: Am Coronavirus selber erkrankt oder stirbt niemand. Es ist keine Krankheit. Es ist ein Virus, das die körperlichen Abwehrkräfte (Immunität) zumeist älterer Personen schwächt, so dass sich danach bereits vorher vorhandene Krankheiten weiter ausbreiten und man deshalb dadurch schlimmstenfalls auch sterben kann.

Wenn man die einleitend satirisch dargestellten Bedenken nicht teilt, gibt es keinen Grund dagegen, sich impfen zu lassen, so wie man es beispielsweise routinemässig auch gegen die Grippe tut, die insgesamt kaum weniger Todesfälle hervorrief als Covid-19.

Aber es gilt das Prinzip der Eigenverantwortung hochzuhalten. Der individuelle Impfentscheid muss unbedingt dem/der Einzelnen überlassen bleiben. Er darf nicht via klar verfassungswidrig statuierten Massnahmen wie der mittels zwingenden Zertifikatsvorschriften, somit mittels indirekter staatlicher Impfpflicht, staatlich vorgeschrieben werden dürfen.

Denn: Folgt nach dem bereits aus Gründen der Volksgesundheit de-facto statuierten Quasi-Rauchverbot (absolut geltend in sämtlichen öffentlichen Lokalen) danach ein Verbot fürs Bier- und Weintrinken und danach des Fleischessens, zu Fitness-Vorschriften mittels höherer Krankenkassenprämien etc.? Kommt es mithin zu einer staatlich verordneten Pflicht für «gesünderes» Leben? Wenn diese verheerende Staatspraxis überhand nimmt, erstaunt es keineswegs, dass dies Glaubenskriege auslöst und zu einer gefährlichen Spaltung der Gesellschaft führt, wie es sich derzeit abzeichnet.

Sterben müssen wir nun halt alle einmal, Coronavirus und Impfung hin oder her. Man lebt auch nur einmal und nicht – wie mit Bezug auf den James-Bond-Film im Titel dieses Artikels gesagt – «nur zweimal». Sterben hingegen kann man durchaus zweimal: Das erste Mal politisch als eigenverantwortlicher Bürger, wenn man in einem direktdemokratischen System wie dem unsrigen jegliche staatlichen, angeblich gesundheitspolitisch begründeten Zwangsmassnahmen einfach kritiklos hinnimmt. Das zweite Mal sowieso.

In der Abstimmung vom 28. November zur Änderung des Covid-19-Gesetzes werde ich, obschon geimpft, deshalb aus grundsätzlichen Gründen aus Überzeugung entschieden Nein stimmen.

 

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