Vielbeschäftigter Bundesrat
Humoreske
Der Bundesrat trifft sich zu seiner ersten Sitzung nach der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative
Bundespräsident Burkhalter eröffnet die Sitzung: „Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich begrüsse euch zur heutigen Sitzung. Wir haben heute wichtige Geschäfte zu behandeln. Da ist vorerst die dringende Revision der „Verordnung über die Anpassung der Steilhangbeiträge an Hanf-Anpflanzer“, der VABSHA. Dann gilt es den wichtigen Posten der stellvertretenden Sekretärin des eidgenössischen Gleichstellungsbüros Mann/Frau neu zu besetzen. Schliesslich gilt es zu beschliessen, ob auch die Velofahrer tagsüber mit Licht fahren müssen“.
Die Bundesratsmitglieder blättern geschäftig in ihren umfangreichen Unterlagen.
Bundespräsident Burkhalter: „Doch vor diesen wichtigen Geschäften sollten wir uns noch kurz über eine Bagatelle unterhalten, so dass auch das nicht vergessen geht und die Sache erledigt ist“.
Die Bundesratsmitglieder blicken gelangweilt kurz auf, besorgt auf seine Uhr, die vor einigen Tagen stehen geblieben ist.
Bundespräsident Burkhalter: „Nun ja, wie Ihr wisst, bringt das Ergebnis der Abstimmung über die Masseneinwanderungsinitiative unseren EU-Fahrplan etwas in Rückstand. Wir müssen das in Brüssel irgendwie erklären“.
Bundesrätin Sommaruga: „Aber das waren am 9. Februar doch lediglich 50,3 %.
Bundespräsident Burkhalter: „Nun ja, liebe Simonetta, ich verstehe dich gut. Aber dennoch….irgendetwas müssen wir halt schon tun. Wir sollten eine Delegation nach Brüssel entsenden, um mit der EU zu sprechen. Und ich hätte da bereits einen konkreten Vorschlag“, dem wir heute alle problemlos zustimmen können.“
Bundesrat Berset: „Und das wäre….?“.
Bundespräsident Burkhalter: „Also: Als Chefin der Delegation schlage ich unsere ehemalige Kollegin Calmy-Rey vor. Sie verfügt über grosse Erfahrung und hat punkto EU klare Ideen. Sodann wären in unserer Delegation Prof. Kreis, dann der weltweit bekannte Prof.Dr.Dr.Dr.h.c. Paolo Bernasconi, weiter unser alter Freund Jean Ziegler und der in Deutschland beliebte Blick-Kolumnisten Frank A. Maier und Roger de Weck“.
Vizekanzler (und Protokollführer) Simonazzi: „Wie schreibt man ‚de Wegg“ und wer ist das eigentlich ?“.
Bundesrätin Leuthard: „Das schreibt sich ‚d-e-W-e-c-k’. Ich kenne ihn, er werkelt bei der SRG, aber durchaus in unserem Sinne“.
Die Bundesratsmitglieder blättern gelangweilt und ungeduldig in ihren wichtigen Unterlagen.
Bundespräsident Burkhalter: „Ach ja, um das Geschäft abzuschliessen: Für unsere Brüsseler Delegation brauchten wir noch einen Protokollführer (ohne Anrecht auf Wortmeldung). Ueli, da habe ich an dich gedacht. Es war ja schliesslich deine SVP, die uns mit ihrer Initiative diese fünfminütige Verspätung in der Behandlung unserer wichtigen Bundesratsgeschäfte eingebrockt hat. Oder möchtest Du, dass wir den Blocher anfragen, der war ja meines Wissens auch lauwarm an der Sache interessiert ?“.
Bundesrat Maurer wird plötzlich von einem akuten Brechreiz-Anfall heimgesucht und muss kurzfristig das Bundesratszimmer verlassen, um sich zu übergeben.
Bundespräsident Burkhalter nimmt sein NSAgeprüftes Handy zur Hand und versucht Blocher zu erreichen. Es antwortet aber nur dessen Combox. Dann wendet er sich an das Gremium: „Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir müssen nun etwas entscheiden. Nehmen wir doch, um die SVP-Interessen wahrzunehmen, unseren Staatssekretär Yves Rossier als stillen Protokollführer“.
Die 6 Bundesratsmitglieder nicken stumm.
Bundespräsident Burkhalter: „Nun also endlich zu den wichtigen Geschäften…“.
Bundesrätin Leuthard: „Hoffentlich geht es Ueli wieder einigermassen“. Zu Simonazzi gewandt: „Ach ja, André, also nicht vergessen wegen des Protokolls: ‚d-e-W-e-c-k’ !“.
Ronco
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