Aktuell – Das Abo
Gestern war ich auf der Post. In Bern. Ich musste dort auf einer Quartier-Poststelle einen eingeschriebenen Brief abgeben. Beim Hinausgehen fiel mir ein Werbekasten der Post auf mit dem grossen Titel „AKTUELL – DAS ABO“. In diesem Kasten lag eine Reihe von verschiedenen Formularen, insgesamt deren sieben. Die habe ich alle mitgenommen und sie mir dann zu Hause angeschaut.
Auf dem ersten Formular stand:
- Gjithçka e perfshire – dhe, edehe me shume ! (ich entschuldige mich für die nicht ganz korrekte Schreibweise, aber ich hatte nicht alle Zeichen auf meiner Computer-Tastatur).
Eine vielleicht interessante Mitteilung, fand ich, aber worum geht es dabei denn eigentlich ? Keine Ahnung. Und so las ich die weiteren Formulare. Auf dem zweiten stand:
- Sve ukljuceno – i jos vise ! (meine obige Entschuldigung wegen der Schreibweise gilt weiterhin, und auch für alle folgenden Zitate).
Viel klüger bin ich darob nicht geworden. Und so las ich die weiteren Formulare. Auf dem nächsten stand:
- Wszystko w jednym i jeszcze wiecej !
Auch dieses Formular half mir nicht besonders weiter. Also lese ich das nächste….
- Lo tiene todo, iy mucho mas !
Das klang irgendwie schon etwas verständlicher, aber ich wollte schon etwas mehr wissen. Also zum nächsten Formular…. wo stand
- Tudo incluido – e agora com mais ofertas !
Das war ebenso halbwegs verständlich, half mir aber auch nicht ganz weiter. Also weiter zum nächsten Formular, wo stand
- Kompletan paket – i jos vise !
Keine Chance, viel zu verstehen, also schreite ich mutig weiter zum siebten und letzten Formular:
- All inclusive, and now with even more !
Endlich habe ich dann – der englischen Sprache sei Dank ! – begriffen, um was es überhaupt geht. Wie immer ging es um ein offenbar besonders günstiges kombiniertes Telefonabo.
Gottlob benötige ich derzeit kein neues Telefonabonnement. Dennoch habe ich mir meine Gedanken gemacht. Beileibe nicht über das Abo. Aber über unsere Schweiz, über die Multikulturalität, die Sprachen, die innerschweizerische Kommunikation etc.
Mein Fazit: Wenn man hierzulande noch etwas verstehen will, muss man wohl künftig für den innerschweizerischen Dialog zumindest englisch sprechen, oder von irgendwo her kommen, wo die hier offenbar immer üblicher werdenden exotischen Sprachen gesprochen werden. Heute scheinen’s die oberwähnt zitierten zu sein (keine Ahnung was es ist), morgen werden es wohl jene Sprachen sein, die in Kenia, Nigeria, Eritrea, Syrien oder weiss wo gesprochen werden. Und da kämpft das arme Tessin um die Erhaltung der italienischen Sprache in der Bundesverwaltung. Na ja, dann viel Glück…